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Work & Show 2015 – Showdown zur Sommersonnenwende

By 30. Juni 2015Juli 9th, 2015Work

Work & Show 2015 am Rosshof – Showdown zur Sommersonnenwende

Wenn ein neuer Hund bei einem einzieht, zieht ja manchmal der ein oder andere Traum mit ihm zusammen ein. Beim Einzug von Roger vor gut 2,5 Jahren habe ich schon ganz leise davon geträumt, irgendwann auch mal an einem Work & Show Event teilzunehmen. Und so bin ich schon mit äußerst guter Laune am Samstagmorgen am Rosshof angekommen.
Der erste Tag stand ganz im Zeichen der Show und ich musste feststellen, dass das alles doch gar nicht so leicht ist, wie es aussieht. Wir haben bislang nur wenig Showerfahrung und das letzte – und auch erste – Mal ist gut 2 Jahre her. Ging das Stehen dank (peinlicher) Leberwurst-Tube noch halbwegs gut, hatte ich beim Laufen ein aufgeregtes Känguru neben mir her hüpfen. Noch dazu war mein Hund dem eingeladenen Richter, Yochai Barak aus Israel, nicht substanzvoll genug – also sind wir mit einem „sehr gut“ und einem trotzdem recht schönen Bericht ziemlich schnell wieder aus dem Ring gewesen. Der Tag verging mit guten Freunden und neuen Bekannten am Rande des Rings trotzdem wie im Flug und es war einfach nur nett!
Und auf den Sonntag hatte ich mich auch schon so gefreut! Endlich wieder ein Workingtest! Insgesamt unser vierter, und entweder gewöhnt man sich tatsächlich dran, oder ich war einfach noch müde vom Showtag davor. Aber die Aufregung hielt sich dieses Mal in Grenzen. Meine Gedanken kreisten eher darum, ob man sich wohl nach der letzten Aufgabe ein Taxi bestellen kann, um den Berg wieder hoch zu kommen. Gut, als es dann ernst wurde und wir zu unserer ersten Aufgabe angetreten sind, waren Magengrummeln und weiche Knie dann doch kurz wieder zurück. Aber dank spannender Aufgaben und sehr netter Richter war das mehr als erträglich! 5 Aufgaben in einem genialen Gelände hieß es zu lösen. Bei uns ging es los mit:
Aufgabe 3 – Richterin: Cinzia Sgorbati
Vom Startpunkt geht man laaaaangsam mit dem Hund frei bei Fuß einen kleinen Trampelpfad entlang. Nach ein paar Metern fällt vor einem ein Schuss und es wird eine Markierung geworfen. Die Distanz war nicht groß, vielleicht 30 Meter. Aber das Gelände hatte es in sich. Ein sehr eng bewachsener Stangenwald mit vielen jungen und grünen Bäumen. Wenn die Markierung geholt ist, dreht man sich um, geht wieder den Weg zurück und verändert seine Position noch ein wenig nach oben, so dass man in einem anderen Winkel zur Fallstelle steht. Von einem selbst unbemerkt wurde auf dem Rückweg ein weiteres Dummy in den Fallbereich geworfen und man durfte seinen Hund nach Freigabe schicken.
Hätte… hätte… und so weiter… Hätte ich meinem Hund nicht unbedingt helfen wollen, wäre auch das Memory eine Punktlandung geworden. So hab ich ihn etwas zu früh gebremst und musste ihn dann dafür wieder weiter nach hinten handlen. Schade! Aber offensichtlich war da doch noch ein wenig mehr Aufregung mit im Spiel, als ich so dachte.
Aufgabe 4 – Richter: Rudi Hahn
Ein kurzer Walk-Up für ca. 10 Meter mit Einzelmark. Einzelmark klingt ja immer so entspannt, gell? Wer das Gelände am Rosshof kennt, wird wissen, was ich meine, wenn ich sage: Die Markierung fiel über ein Schlucht. Und sie fiel a) recht flach. Sie fiel b) in unsere Richtung. Und sie landete c) noch mitten in einem Totholzhaufen. Das alleine war ja schon sehr cool! Aber wirklich genial wurde es durch das Gelände! Vom Startpunkt aus ging es vielleicht 10 Meter geradeaus, dann fällt es in die Schlucht fast senkrecht nach unten ab. Die Schlucht selbst ist voll mit Totholz und Laub und auch der Hang gegenüber ist ziemlich steil. Nach der Freigabe machte Roger seinem Spitznamen „Hummer“ (der Geländewagen – nicht das Meerestier) alle Ehre! Yee-ha über die Kante, man sah nur noch die Hinterpfoten in der Luft, und hörte „raschel-raschel-knack-raschel“, und schon war er auf der anderen Seite angekommen. Perfekt in den Wind gearbeitet, gepicked und zurück. Das war wirklich sehr schön und so ein Gelände liegt ihm einfach!
Beschwingt tingelten wir weiter zur
Aufgabe 1 – Richter: Ralf Ohletz
Ein Appell. Einfach zu erklären: Der Hund bleibt am Startpunkt sitzen. Man geht mit dem Richter ein Stück weg, währenddessen fällt unten auf der Wiese ein Schuss, aber weiter passiert nichts. Am nächsten Startpunkt angekommen ruft man seinen Hund ab, danach fällt unten auf der Wiese wieder ein Schuss und dieses Mal fällt eine Markierung. Die darf der Hund nach der Freigabe arbeiten.Und es lief auch dieses Mal wieder wirklich gut! Einzig der kurze interessierte Blick Richtung Helfer nach dem Pick – und mein daraufhin leicht panisch ertönender Hier-Pfiff – haben uns ein paar wenige Punkte gekostet. Die Arbeit an sich war wieder sehr nett! Die letzten Aufgaben waren als Doppelaufgabe aufgebaut. Wir hatten vorher eine ziemlich lange Wartezeit und waren das letzte Team. Kurz geschüttelt und wieder wach gemacht ging es los mit:
Aufgabe 2 und Aufgabe 5 – Richter: Michael Renner
Erst mal ein Walk-Up. Aber Michael Renner heißt ja nicht umsonst so. Es wurde also eher ein Run-Up zum ersten Startpunkt. Sehr spannend, da Roger sich zwischendurch gerne dem Richter angeschlossen hätte, der 1 bis 2 Schritte vor uns lief. „Wer zuerst da ist – darf sicher zuerst los“. Er hat sich aber von selbst immer wieder dran erinnert, wo sein Platz ist. Und der ist nunmal links neben MIR. Am Startpunkt angekommen fällt eine beschossene Markierung. Die Fallstelle ist nicht ganz einfach gewesen: Höheres Gras und direkt vor der Waldkante. Und so wurde es auch keine Punktlandung, aber Roger hat den Fallbereich schön gehalten, so dass ich nicht eingreifen musste. Ohne Pause ging es direkt weiter mit der nächsten Aufgabe. Der Run-Up zum nächsten Startpunkt floss in die Bewertung mit ein und dort angekommen, wurde einem erst einmal die Aufgabe erklärt: Der Richter möchte 2 von 4 Dummys aus einem Suchengebiet haben. Das Suchengebiet fing 10 Meter vor einem an – und natürlich habe ich bei der Erklärung irgendwas falsch verstanden. Ich hatte Roger wieder etwas zu früh in die Suche gepfiffen – aber hier war das Glück einfach mal auf meiner Seite und er hat trotzdem Wind von weiter hinten bekommen, so dass er sich selbst weiter ranarbeiten konnte. Beim zweiten Mal habe ich länger gewartet mit dem Suchenpfiff – und dafür direkt am Dummy gepfiffen. Hach ja… Ich lern es noch! Gaaaanz bestimmt! Mein Hund hat es mir verziehen und genau das richtige Dummy gebracht, auch wenn er verständlicher Weise für einen kleinen Moment etwas verwirrt war. Danach waren wir fertig und ich hab mich auf dem Weg hoch so sehr gefreut! Mein Ziel war, wieder ohne 0 durchzukommen, und das hatten wir anscheinend geschafft. Mein „kleiner Hund“ wird langsam ein Großer, er war den ganzen Tag konzentriert und mit ganz viel Freude dabei! So hatte ich es mir immer gewünscht und ich war einfach nur happy! Oben angekommen hab ich ihn erst mal versorgt, dann mich, und wir haben auf die F’s und O’s gewartet, die Nachmittags geprüft wurden. Es wurde ein sehr, sehr langer Abend. Aber wieder im Kreise von vielen lieben Menschen, und so ging auch die Wartezeit auf die Ergebnisse vorbei.
Bestehen ist das eine. Aber aufgerufen zu werden, weil man platziert ist – das ist dann doch noch mal eine andere Nummer! Wir haben den Workingtest wirklich und wahrhaftig „vorzüglich“ mit 90 Punkten und dem 2. Platz bestanden! Ist das genial! Und damit wurde ein weiterer, kleiner Traum wahr: Einmal einen Pokal mit nach Hause nehmen.
Nachdem ich alles im Auto verstaut hatte und honigkuchengrinsend das Siegerfoto gemacht wurde waren alle schon wieder unterwegs zu ihren Autos und nach Hause. Nur ich, ich hatte mich noch kurz verquatscht. Und was für ein Glück! Denn bei der ersten Auswertung ist der Sonderleitung ein Fehler unterlaufen (was nach so einem Wochenende halt mal passieren kann) und so haben wir am Ende des langen Tages tatsächlich noch den Gesamtsieg Work & Show für uns eingefahren! Unglaublich!! Das hat mein felliger Freund links neben mir wirklich gut gemacht und ich platze fast ein wenig vor Stolz!An dieser Stelle ein riesiges Danke von mir! An alle Helfer, ohne die nie auch nur irgendwas geht! An die Sonderleitung, die am Sonntag-Abend sicher Blut und Wasser geschwitzt hat! An die Richter, für die tollen Aufgaben und das faire Richten unserer Hunde! An Familie Renner, die nicht nur das geniale Gelände zur Verfügung gestellt hatte, sondern auch dafür gesorgt hat, dass wir alle immer hervorragend versorgt waren! Und letztendlich ganz persönlich, an meine Freunde, die sich alle so sehr mit mir gefreut haben. Egal, ob live dabei oder per Live-Ticker immer informiert. Und vor allem an unsere Trainerin, Helene Leimer. Ohne sie und alles, was sie mir beibringt – das hätte auch ganz anders ausgehen können!
Das war ein wunderschönes, langes Wochenende! Ganz passend zur Sommersonnenwende!

Nadine Rudorf & Roger (Hunting Chocolates Almighty Roger)

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